2 Wochen nach dem LV Jugendsportfest stand in diesem Jahr auch schon wieder das LV Jugendpfingstzeltlager an. Eine verdammt kurze Zeit, um beide Veranstaltungen optimal vorbereiten zu können und so war ich umso dankbarer, dass wir in diesem Jahr wieder beim MV Marl-Sickingmühle zu Gast sein durften.
Bis zuletzt hatte sich bis zur LV JHV 2015 kein Ausrichter für das diesjährige Pfingstzeltlager gefunden und so entschloss sich der anwesende Vorstand des MV Marl-Sickingmühle auf dieser LV JHV spontan, das Zeltlager ein weiteres Mal auszurichten. So kam es dann also, dass wir am vergangenen Pfingstwochenende nun schon zum 4. Mal zu Gast beim MV Marl-Sickingmühle mit dem LV Jugendpfingstzeltlager waren. Dieses Mal lautete das Thema „Piraten in Westfalen“.
Hierzu hatte sich der Verein große Mühe gegeben und sich einiges ausgedacht, damit es auch ein piratiges Wochenende wurde. Zunächst begrüßten einem bei betreten der Platzanlage überall Fischernetze, Totenköpfe, Säbel, eine Piratenflagge und sogar Palmen. Der Platz war wirklich liebevoll dekoriert worden.
Anders als sonst trafen die Jugendlichen erst recht spät auf dem Platz ein um ihre Zelte aufzubauen, weswegen die Begrüßung der Teilnehmer erst um 14.45 Uhr stattfand. Insgesamt befanden sich auf dem Zeltlager 35 Jugendliche und 20 Betreuer sowie 43 Hunde auf dem Platz.
Waren die Temperaturen in der Woche und das Wochenende davor noch sommerlich warm, so war es am Pfingstwochenende noch relativ frisch. Zunächst tat das der guten Laune jedoch keinen Abbruch.
Um 15 Uhr kam ein Feuerwehrwagen. Die Kids konnten sich das Equipment mal genauer anschauen und den Feuerwehrmännern Fragen stellen. Am Ende durften die Kids sogar mit einem Feuerwehrschlauch ein echtes Feuer löschen. Außerdem konnten sich die Jugendlichen Piratenbandana und Schwerter basteln. Schnell wurde auch wieder das obligatorische Völkerballfeld aufgebaut und sogleich auch wieder mit viel Eifer gespielt.
Abends wurde der Grill wieder angeschmissen und Bianka Trautmann hatte wieder ihren berühmt berüchtigten Stockbrotteig mitgebracht, sodass die Kids sich am Lagerfeuer auch wieder Stockbrot machen konnten. Celina und ich versuchten es derweil am Lagerfeuer mit Gitarre spielen und Gesang, was allerdings nicht so gut endete :D. Die Nacht gestaltete sich als sehr kalt und nur wenige von uns fanden wirklich Schlaf.
So begann der 2. Tag recht ruhig, da alle noch sehr müde war und wir zudem direkt beim Frühstück einen kurzen Regenschauer zu erdulden hatten. Am Vormittag wurden die Jugendlichen in Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erhielt eine Schatzkarte. Auf ging es durchs wilde Marl. Auch wenn sich die ein oder andere Gruppe verlief (und dabei auf manche Überraschung vor allem für die Hunde (Wollschweine) stießen), so fanden am Ende doch alle wieder zum Verein zurück. Unterwegs mussten Markierungspunkte gefunden werden, an denen sich die Teams ihre Stempel holen mussten. Nur die Teams, die alle Stempel und Aufgaben auf dem Weg gelöst hatten, durften auf dem Platz die Schatzkiste suchen und erhielten ihre Belohnung. Ich selbst kam mit der letzten Truppe zurück zum Lager. Wie es sich für echte Piraten gehörte, wurden Fischstäbchen und Bratkartoffeln aufgetischt.
Nach dem Essen saß ich mit ein paar Betreuern am Lagerfeuer, als uns plötzlich etwas auffiel: Es war sehr ruhig auf dem gesamten Platz! Die meisten Jugendlichen hatten die Nacht sehr schlecht geschlafen und holten anscheinend ihren Schlaf nach. Da ließen wir sie allerdings nicht lange, denn am Nachmittag stand der nächste Programmpunkt an: Es wurden quer über den Platz verschiedene Parcours/Aufgaben aufgebaut, die die Jugendlichen meistern mussten, um vom Schatzmeister Dennis eine Belohnung zu erhalten. Bälle mussten in einen Eimer geworfen werden, gemeinsam auf Planken gelaufen werden, Eier auf Löffeln balanciert werden usw…
Danach waren die Kinder wieder fit, sodass wieder nach Völkerball gefragt wurde. So wurden dann 2 Teams gebildet: Die Betreuer gegen die Jugendlichen. Wir als Betreuer waren zahlenmäßig weit unterlegen, aber was soll man sagen? – Wir waren einfach besser und schlugen im letzten Moment noch die Kids. Dann stand auch schon wieder das Abendessen mit Leckereien vom Grill auf dem Programm, sowie wieder Lagerfeuer mit Stockbrot.
Als es dunkel wurde, kann der Programmpunkt, der für viele Kids mittlerweile das Highlight darstellt: Die Nachtwanderung. So wurden die jüngsten Teilnehmer wieder in eine separate Gruppe aufgeteilt, welche unbehelligt ihre Knicklichter in der richtigen Farbe aufsammeln konnten. Die anderen Jugendlichen wurden in kleinere Gruppen aufgeteilt und erlebten auf ihrem Weg durch die dunklen Felder und Wälder so manch böse Überraschung. Auch sie sollten ihre Knicklichter sammeln, aber so manch ein Knicklicht wurde „übersehen“ (aus Versehen natürlich ;)) sodass sich nur die Mutigsten der Gruppe trauten, die Knicklichter, welche an Büschen auf gehangen wurden oder in Kornfeldern lagen auch aufzusammeln. So endete dann auch der zweite Tag. Ein paar der Kids verbrachten aufgrund der Kälte die Nacht im Vereinsheim oder fuhren nach Hause, um am nächsten Tag ihre Zelte abzubauen.
Am dritten Tag war es dann soweit. Und auch hier wieder die Überraschung für uns als Veranstalter/Betreuer: Bei allen Zeltlagern zuvor waren bis 10 Uhr so gut wie alle Zelte schon abgebaut – aber nicht bei diesem. Lag es an dem Wetter? Mit Sicherheit kann ich es nicht sagen, aber ich werde es jetzt einfach darauf schieben. Zumindest zeigte sich der Wettergott am Montag gnädig und wir konnten unsere Zelte im Sonnenschein abbauen. Um 11 Uhr verabschiedete ich die Kinder offiziell.
Karin Guse und die Sickingmühler hatten sich ein ganz besonderes Abschiedsgeschenk für die Kids überlegt: Es gab Baseball-Caps von Sporthund sowie Bauchtaschen mit einem selbst entworfenen Emblem vom diesjährigen Zeltlager.
So ging auch dieses Zeltlager wieder viel zu schnell rum. Es bleibt uns in Erinnerung als das Zeltlager, was ein wenig anders war als sonst, aber trotzdem war es wieder sehr schön, ein gemeinsames Wochenende mit den LV Jugendlichen zu verbringen.
Dem Team um Karin Guse möchte ich für ihre wie immer sehr gute Arbeit danken! Ohne euch hätten wir das diesjährige Pfingstzeltlager wohl nicht stattfinden lassen können und ich hätte mir keinen besseren Verein vorstellen können, um in dieser kurzen Zeitspanne vom LV Jugendsportfest bis zum LV Jugendpfingstzeltlager irgendwie ein Zeltlager organisiert zu bekommen.
Weil das muss man jetzt wirklich einräumen: Durch diese kurze Zeitspanne war ich zunächst so sehr mit dem Jugendsportfest beschäftigt, dass der Verein auch was das Programm angeht mehr gemacht hat als sonst und ich mich dort sehr raus gehalten habe. Eure Ideen waren klasse und ihr habt das super gemacht!
Bilder und Bericht: Ricarda Rauscher LV OfJ LV Westfalen