DVG Jugendsportfest 2015 beim HSZ St. Wendel
Genialstes Wetter, Spaß, Lacher, Tanz, sportliche Fairness, ein super Zusammenhalt, pöbelnde Leistungsrichter, ungewöhnliches Essen und ein Schlachtruf für die Ewigkeit – die Westfalenjugend war mal wieder auf Reisen…
Wie immer ging es auch in diesem Jahr wieder freitags vor dem Jugendsportfest los. Klar freute ich mich darüber, dass wir in diesem Jahr wieder mehr Starter aus unserem LV zum Jugendsportfest schicken konnten als in den letzten beiden Jahren. Allerdings waren die Monate zuvor schon sehr anstrengend gewesen, nicht zuletzt wegen der ganzen Hundesporttermine (1. Mai, Pfingstzeltlager, LVM THS, BSP THS und noch eigene Vereinsveranstaltungen…) zuvor und so war mein Elan zunächst gedämpfter als sonst.
Ich sollte allerdings mehr als nur entschädigt werden für meine Mühen. Am Veranstaltungsgelände angekommen hatten auch schon die ersten Westfalen ihr Lager aufgeschlagen. Viele Freunde von Nah und Fern wurden begrüßt und nach der Jugendobleutebesprechung versammelten sich alle Westfalen zur gemeinsamen Besprechung. Da Dennis und ich uns immer wieder neue Teamkleidungsideen für unsere Jugendlichen einfallen lassen, gab es in diesem Jahr für die Kids bestickte Fleecewesten – dies sorgte bei Temperaturen über 30 °C für die ersten Lacher an diesem Wochenende. Allerdings waren unsere Jugendlichen bei der Siegerehrung sehr tapfer und zogen die Westen ohne Beschwerden, dafür aber mit Stolz und lustigen Kommentaren bei der Siegerehrung am Sonntag an. Der Freitagabend gestaltete sich als ein sehr schöner lustiger Abend mit den Westfalen-Kids und auch den mit angereisten Erwachsenen. Samstag startete der Tag früh mit dem Geländelauf und zeitgleich der Fährte. Anna Holicka bewies bei der Fährte wahre sportliche Fairness.
Wie zuvor schon bekannt gemacht wurde, sollte die Fährte auf einer Wiese gelegt werden. Deswegen hatten Anna und ihr Hund Ekiko in den Wochen zuvor viel Zeit damit verbracht, für die Fährte auf Wiese zu üben (was sehr gut aussah, wenn man die Videos auf Facebook betrachtet). So waren die beiden eigentlich top auf die Wiesenfährte vorbereitet. Mit in die Fährte ging auch ein Jugendlicher in der FPr II, dessen Hund allerdings überhaupt nicht auf eine Wiesenfährte vorbereitet war. Kurzerhand stimmte Anna zugunsten des anderen Jugendlichen zu, die Fährte kurzfristig doch auf einem Acker durchzuführen, was sich am Ende leider als ein Nachteil für sie herausstellte und sie die Fährte leider nicht bestand. Ich erwähne diese Situation deswegen, weil ich hier Annas große sportliche Fairness herausstellen möchte, die leider nicht immer selbstverständlich ist! Deswegen bin ich wahnsinnig stolz auf Anna, auch wenn die Fährte leider nicht bestanden war! Zeitgleich fuhren die anderen Westfalen ins Gelände.
Eine schöne schattige Strecke offenbarte sich uns, die es allerdings mit seinen Steigungen auch ganz schön in sich hatte. Gemeinsam wurden alle Jugendlichen ins Ziel gerufen, egal, um welchen LV es sich handelte. Im GL2000 konnte sich Svenja Raupach und Luca Otter einen 1. Platz, Celina Krause und Luis Müller einen 2. Platz und Sophia Urlaub einen 5. Platz sichern. Im GL5000 wurde Janika Pfnister erste in ihrer Altersklasse. Zurück am Platz ging es dann nach einer kurzen Frühstückspause direkt weiter mit dem Agi A-Lauf. In der A1 Large liefen Klara Horn, Svenja und Stephanie Raupach. Bis auf Klara schaffte es kein anderes Team durch den A-Lauf in dieser Klasse. In der A2 Large starteten Sarah Engelmann und Rike Wallochny. Sarah lief leider ins Dis, Rike sicherte sich dagegen mit 1,54 Zeitfehlern die Pole Position an diesem Tag. Im Anschluss ging es weiter mit der BH. Auch hier hatten wir einen Starter aus dem LV, nämlich Luca Otter, der mit seiner Cora noch einmal eine BH lief. Er war sehr aufgeregt, allerdings meisterten die beiden die komplette BH sehr souverän und trotz des heißen Wetters mit einer schönen UO, sodass die beiden am Ende die BH mit Bravour bestanden. Wieder am Platz angekommen, blieb dem LR keine Verschaufspause, es ging weiter mit der Abteilung B. Anna und Ekiko zeigten eine sehr schöne Freifolge, leider ging in den Technischen Übungen ein wenig was daneben, sodass am Ende 76 Punkte blieben. Im Anschluss waren die Vierkämpfer mit der UO dran, welche von Martin Schlockermann höchst selbst gerichtet wurden. Leider forderte das heiße Wetter nun seinen Tribut und die meisten UOs aller Jugendlichen waren nicht bestanden. Luca und Shari starteten das erste Mal im VK2. Auch hier war Luca wieder sehr aufgeregt. Er und Shari zeigten eine sehr schöne UO, weswegen sich die Westfalen sehr freuten. Was wir allerdings nicht hören konnten (Martin das alte Schlitzohr jedoch schon) war, dass Luca Shari die ganze Zeit ansprach, was ihn dann leider sehr viele Punkte kostete. Für Martins sportliche Fairness (er stammt ja schließlich aus unserem LV) wurde er von uns jedoch ausgebuht und wir boten den Saarländern an, Martin zu behalten, da wir ihn nicht mehr mit nach Westfalen nehmen wollten ;).
Den sportlichen Abschluss bildete die Abteilung C und Anna zeigte einen sehr schönen Schutzdienst mit verdienten 96 Punkten. Während aller gezeigten Disziplinen war es selbstverständlich sowohl für unsere Jugendlichen als auch die Erwachsenen die „Roten“ anzufeuern und mitzufiebern. Spätestens da zeigte sich der grandiose Teamgeist der Westfalen an diesem Wochenende. Auch waren alle von uns für jeden Spaß zu haben. Vor allem Luca musste dieses Wochenende sehr „leiden“ und seine Mutter Alex ist mittlerweile im Ignorieren von „Maaaaaaaaaaaaaaaaamaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!“ sehr gut. Bedanken möchte ich mich auch nochmal bei den anderen LVs, für die es ebenso selbstverständlich war, bis zum Ende der Abteilung C bei diesem heißen Wetter zu bleiben und unsere Starterin zu unterstützen! Fair Play auf höchstem Niveau! Abends stand dann das große Pasta- und Schnitzelbuffet auf dem Programm. Da es unter dem Festzelt schon sehr voll war und die Westfalen nicht hätten zusammen sitzen können, okkupierten wir kurzerhand die Terasse des Vereinsheims, sowie die darauf stehenden Tische. Da musste selbst der DVG-Vorstand tatenlos mit ansehen, wie wir ihnen den Tisch vor der Nase wegnahmen, damit auch alle von uns zusammensitzen konnten. Nach einem Tost auf unsere Jugendlichen ließen wir uns das tolle Essen schmecken. Damit dies nicht ansetzen konnte, hatte Beate eine Linedance-Truppe eingeladen, die uns eine Choreografie beibrachten (oder dies zumindest versuchten).
Ich glaub ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht. Vor allem Luis prägte den Begriff „Hüfteeeeeeeeeeeeee!!!!!!“ und ich glaube in keiner Reihe sah der Tanz so chaotisch aus wie bei uns Westfalen. Im Anschluss gab es noch eine Tombola, bei der kein Jugendlicher leer ausging. Unsere Sophia gewann sogar eine teure Markenuhr. Wir tanzten und lachten uns so in die Nacht hinein. An dem Abend nahm auch unser Schlachtruf erste Formen an.
Ein paar der Kids erzählten vom ominösen „Flatschniggel“, den es zu essen gab und schnell fingen damit erste Wortspiele an. Michael Ahlmann wurde kurzerhand zum DJ „MC Flatschniggel“ und auch Rike träumte von einer Karriere als DJ „YO“. Als es noch später wurde, setzten sich die Westfalen in eine große Runde. Die Erwachsenen erzählten den Kids Anekdoten von früher, wir lachten und alberten viel herum und die Jugendlichen lernten viel bei „Schröders erklären die Welt“. So verging der erste Turniertag. Am Sonntag startete der Turniertag mit dem Jumping. Hier blieben Rike und Klara fehlerfrei, sodass sie am Ende in ihren Klassen erste und damit DVG Jugendmeister im Agility wurden! Svenja und Steffi liefen auch im Jumping leider wieder ins Dis, allerdings zeigten sie führtechnisch eine deutliche Steigerung zum Tag davor. Sarah konnte ebenfalls nochmal zeigen, was sie kann und kam mit ihrem Norte als zweitschnellste und einem Fehler durch den Jumping. Dabei ließ sie es sich auch nicht nehmen nach ihrem Lauf die „Hüfteeeeeeeeee“ zu machen. Nach jedem Lauf (und auch später während allen anderen Sportarten) gab es von der Westfalen-Fan-Ecke eine Laola-Welle und lautes Gejubel. Während alles fürs Obedience vorbereitet wurde, legten Martin, MC Flatschniggel, Luca und ich eine kleine Tanzeinlage ein. Die Ergebnisse sind in einschlägigen sozialen Netzwerken zu bewundern. Auch beim Obi blieben die Westfalen laut und feuerten ihre Rike mit Tequila an. Bei jeder Teilbbewertung wurde gejubelt, eine Laola-Welle gemacht und laut gerufen (Martin: „Wir sind der Meinung das war…“, der Rest: „SPITZE!“).
So eine Stimmung wurde wohl nur selten bei einer Obi-Veranstaltung beobachtet. Leider hatte Rike auch 2 Nullrunden, was dann von Martin mit „Schiri, wir wissen wo dein Auto steht!“ singend quittiert wurde. Da waren selbst die Westfalen kurz still, schauten Martin nur verwundert an und wussten nicht so recht, was sie jetzt sagen sollten. Auf jeden Fall bekam Martin so die Erlaubnis von den Jugendlichen, doch wieder zurück nach Westfalen zu kommen. Am Ende erlangten Rike und Tequila das Werturteil „gut“ und einen zweiten Platz. Es ging weiter mit den VKs. Da Shari läufig war, musste Luca die Läufe am Ende zusammen mit einem weiteren Jugendlichen laufen. Keine leichte Sache bei so einem heißen Wetter. Trotzdem gaben die beiden ihr Bestes und Luca wurde am Ende erster. Zu guter Letzt stand der CSC auf dem Programm. Die Teammitglieder unserer 2 reinen Westfalen-CSC-Mannschaften wurden von mir freiwilliger maßen gezwungen ihrem Teamnamen entsprechend angemalt.
Svenja und Stephanie starteten in einer gemischten Mannschaft mit Nele Kemena als Team „Orange“. Es hat mich sehr gefreut, dass das so gut geklappt hat! Leider reichte es dort bei keiner Mannschaft für einen Treppchen-Platz. Trotzdem hat es mir sehr viel Spaß gemacht euch zuzuschauen und euch anzufeuern. Als wir auf den Einmarsch warteten, entstand unser neuer Schlachtruf, so, wie er jetzt unter allen Jugendlichen im ganzen DVG bekannt sein dürfte und in die Geschichte des DVG Jugendsportfests eingehen wird.
Da sich sehr viele von unseren Jugendlichen einen Treppchenplatz ergattern konnten, konnte der Ruf auch sehr oft von uns kund getan werden. So nahm sogar die Jugendwartin des LV Saarland Beate Stein auf, wie ich „Flatschniggel!“ rief und meine Jugendlichen mit einem kräftigen „YO!“ antworteten. So verging ein sehr schönes Wochenende viel zu schnell. Dieses Turnier war definitiv das Event des Jahres für mich! Dafür möchte ich so vielen Leuten Danken! Zunächst einmal ein herzliches Dankeschön an unsere Gastgeber aus dem LV Saarland. Allen voran Beate Stein! Beate, ich bewundere dein Engagement und mit wie viel Herzblut du bei der Jugendarbeit dabei bist, nicht nur bei diesem Event, sondern jeden Tag! Danken möchte ich auch Dennis, ohne den ich die Vorbereitungen dieses Jahr (vor allem für die Teamkleidung) überhaupt nicht hätte bewältigen können. Danke auch an Martin, der trotz dass er ja als LR neutral bleiben musste, so sehr mit uns gefeiert und gejubelt hat. Danke an die mit angereisten Erwachsenen des LV Westfalen: Uwe, Dagmar, Alex, Steffi, Sandra K., Heiko, Silke, Sandra S., Schröder, Michael und Nicolle! Nicht nur dafür, dass ihr euch immer und immer wieder für die Jugendlichen einsetzt und auch für alles in der Jugendarbeit zu haben seid, sondern auch für dieses schöne und harmonische Wochenende mit euch! Mein größter Dank geht an meine Jugendlichen an diesem Wochenende: Janika, Celina, Sophia, Rike, Klara, Sarah, Anna, Steffi, Svenja, Luis, Luca und auch Dennis.
Ohne euch wäre das DVG Jugendsportfest 2015 für mich nicht das geworden, was es jetzt ist: Ein Treffen, bei dem es um Teamgeist, Spaß und gute Laune geht. Bei dem es darum geht, füreinander da zu sein, sich miteinander zu freuen und den anderen nicht im Stich zu lassen. Jeder einzelne von euch, egal ob erwachsen oder jugendlich, hat mir gezeigt, dass genau das für euch alle im Vordergrund steht.
Der sportliche Erfolg ist da nur zweitrangig. Ich freue mich jetzt schon aufs nächste DVG Jugendsportfest, dieses Mal beim LV Nordrheinland. Auch da hoffe ich, dass ich wieder viele Westfalen-Kids begleiten darf.
Bis dahin ein dreifaches „Flatschniggel – YO!!!“
Ricarda Rauscher
(OfJ LV Westfalen)
Bilder: D. Gosain