Wieder einmal ist ein wunderschönes Wochenende mit unserer LV-Jugend zu Ende gegangen. Da sich bis zuletzt kein Ausrichter für das Pfingstzeltlager fand, sprang mein eigener Verein, der MV Oespel-Kley kurzfristig ein. Zuerst dachte ich „cool, das Pfingstzeltlager auf dem eigenen Platz, das wird toll!“.
Ja, es war wirklich ein tolles Wochenende, aber es war auch um einiges anstrengender, als ich erwartet hätte. Klar, Dennis und ich setzen uns immer mit den ausrichtenden Vereinen zusammen und besprechen das komplette Programm und unterhalten uns auch über das Essen für die Kids. Dieses Mal übernahm ich allerdings auch die Organisation für die Angelegenheiten innerhalb des Vereins: Wie viele Helfer brauchen wir pro Tag in der Küche, am Grill etc.? Wer wird wo eingeteilt? Wer geht einkaufen und wie viel kaufen wir genau ein? Wohin mit den ganzen Mengen an Essen und Getränke? Wann machen wir Platzdienst, was muss da alles gemacht werden…? Die Liste an den zusätzlichen Aufgaben für mich wurde immer länger.
Natürlich wusste ich schon bei den anderen Zeltlagern, dass die ausrichtenden Vereine einiges an Vorarbeit leisten müssen, um ein gutes Zeltlager auf die Beine zu stellen, jedoch ist mir das ganz ehrlich gesagt auch jetzt erst richtig bewusst geworden, wie viel Arbeit es tatsächlich ist. Von daher möchte ich mich jetzt noch einmal herzlich bei allen Vereinen bedanken, die das Pfingstzeltlager schon einmal (oder sogar mehrmals) zu sich auf den Platz geholt haben!
VIELEN, VIELEN DANK! Trotz vermehrter organisatorischer Arbeit für mich war es trotzdem ein wunderschönes Zeltlager!
Die ersten Kids trafen schon ab 11 Uhr auf unserer Platzanlage ein. Da das Thema des Zeltlagers Mittelalter/Fantasy war, wurden die Zelte beim Heerlager aufgeschlagen, Essen und Trinken gab es in der Taverne (Vereinsheim), die Donnerbalken (Toiletten) waren auch noch einmal frisch gereinigt worden und an unserem Tor wurde vor dem verwunschenen Dorneywald gewarnt. Auch ein paar der Betreuer und der Kids waren mittelalterlich verkleidet. Nachdem auch die letzten Nachzügler zu uns gefunden hatten und das Heerlager vollständig war, begannen wir das Zeltlager mit der Begrüßung der 32 Jugendlichen und 16 Betreuer. Zunächst sollten die Kids sich passend zum Thema ausstatten.
So wurden Diademe, Ritterhelme, Schilde, Umhänge, Wappen und vieles mehr gebastelt. Dabei bewiesen unsere Jugendlichen großes künstlerisches Talent und eine große Ideenvielfalt. Im Anschluss startete die Schnitzeljagd. Die Kids wurden in Gruppen aufgeteilt und bekamen eine alte Karte vom verwunschenen Dorneywald. Mit Hilfe dieser Karte sollten sie Orte im Wald finden, an denen sie Aufgaben mit und ohne Hund bewältigen oder Fragen beantworten mussten. Diese Schnitzeljagd diente als Reifeprüfung der jugendlichen Knappen zu Rittern. Da alle Knappen ihre Prüfung mit Bravour bestanden, wurden alle von der Königin (mir) zum Ritter geschlagen, bekamen ihre (Seifenblasen-) Schwerter und durften sich noch eine Kleinigkeit für ihren Hund oder sich selbst aus einem von Uwe Raupach organisierten Repertoire der Firma Bosch Tiernahrung aussuchen.
Vielen Dank für dein Engagement für die Jugendlichen, Uwe! Es ist schön, dass es Menschen wie dich gibt!
Die frisch ernannten Ritter verwandelten den Platz kurzzeitig in ein Seifenblasenmeer, bevor sie sich mit Leckerem vom Grill stärken konnten. Danach hieß es auch schon Holz fürs Lagerfeuer sammeln und Stöcker fürs obligatorische Stockbrot (der Teig war wie immer von der OfJ der KG Hagen-Sauerland Bianka Trautmann mitgebracht worden) vorbereiten.
Musikalisch begleitet wurde das Lagerfeuer von Kerstin Goray, die mit ihrem Sohn und seinem Freund am Zeltlager teilnahm. Gemeinsam sangen die Kinder am Lagerfeuer. Als es stockdunkel war, folgte die Nachtwanderung. Es wurden wieder Knicklichter im Wald ausgelegt, die die Kids sammeln mussten. Dabei wartete auf die älteren Kids die ein oder andere „Überraschung“ und im Dorneywald war auch der ein oder andere Schrei zu hören. So endete der erste Tag.
Am zweiten Tag ließen wir es vormittags langsam angehen. Nach dem Frühstücken konnten die Kids wieder basteln oder aber beschäftigten sich selbst. So stand natürlich das obligatorische Völkerballspiel wieder auf dem Programm. Bei der Vorbereitung (und auch sonst) zeigte vor allem Bianka Trautmann, dass sie alles unter Kontrolle hatte und überprüfte den Boden wirklich ganz genau auf Unebenheiten und sonstigen gefährlichen Stellen für die Kids ;).
Nach einem leckeren Mittagessen bauten wir verschiedene Stationen für die Kinder auf, die sie z. T. mit und z. T. ohne Hund ablaufen mussten. Es gab Parcours, wo die Teams mal über die Hürde springen und mal unter der Hürde laufen mussten, Flaschen wurden abgeworfen, die Kids konnten sich im Lanzenstechen beweisen usw. Eins der größten Highlights bei den Stationen war gewiss die Hexe Lisa, die die Kids mit einem Kissen besiegen sollten. Plötzlich plante das Volk den Aufstand.
Da ich gebannt verfolgte, wie meine Untertanen für mich kämpften, saß ich gebannt im Gras und konnte nicht selbst aktiv werden. Dies missdeutete mein Volk allerdings, weswegen es mich geschlossen mit Kissen angriff. Der Angriff war schnell vorbei und das Volk verzieh mir auch recht schnell wieder.
Am späten Nachmittag ging es dann weiter im Programm mit verschiedenen Besuchern: Eine mittelalterliche Truppe bestehend aus Burgfräulein, Ritter, Gaunern und Gauklern und der Feuertänzerin Jessica Oberstadt alias Phönix Mia. Die Kids konnten sich bei den Schaustellern über das Mittelalter erkundigen, konnten mit ihnen mittelalterliche Spiele spielen und Fotos mit ihnen machen lassen. Mit Jessica bastelten die Kids aus Strumpfhosen, Sand, Luftballons und Krepppapier so genannte Pois und Jessica zeigte und übte mit den Kids unterschiedliche Übungen und Figuren aus der Artistik, die man mit Pois machen kann.
Dabei offenbarte sich so manch ein Talent und einige zeigten großes Durchhaltevermögen und wollten die gezeigten Figuren unbedingt auch machen. Am späteren Abend wurden die selbst gemachten Pois zweckentfremdet und so manch ein Poi schmückt jetzt die Bäume auf unserem Platz. Schon war es wieder Zeit fürs Abendessen und im Anschluss wurde das Lagerfeuer wieder angezündet und Stockbrot über offenem Feuer gebacken. Als sich die Dunkelheit über den Platz legte folgte das Highlight des Abends. Phönix Mia trat mit ihrer Feuershow auf und zeigte den Kids u. a. wie die Figuren mit Feuerpois am Ende aussehen können.
Vielen Dank für deine Hilfe und deine Vorstellung Jessica! Die Kids waren auf jeden Fall begeistert! Der Abend klang dann gemütlich beim Lagerfeuer aus.
Zack war dann auch der Tag der Abreise gekommen. Als ob der Himmel so wie wir darüber traurig war, kam ein Dauernieselregen runter. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir die Teilnehmer mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits waren die Anstrengungen endlich vorbei, andererseits war es wieder einmal ein sehr schönes Zeltlager sowohl mit alten Bekannten, als auch mit ganz vielen neuen Gesichtern. Die Kids haben sich untereinander super verstanden und ich bin mir sicher, dass sie sich, während ich das hier schreibe, rege untereinander in den verschiedenen Vereinen austauschen.
Ich hoffe, dass ich möglichst alle Teilnehmer beim Pfingstzeltlager beim MV Marl-Sickingmühle im nächsten Jahr wieder sehen werde.
Als nächste große Jugendveranstaltung steht für uns nun das DVG Jugendsportfest in St. Wendel an. Ich hoffe, dass unser LV möglichst zahlreich bei dieser tollen Veranstaltung vertreten sein wird und ich viele Teilnehmer vom LV Jugendsportfest betreuen kann!
Ricarda Rauscher
Bild: Dennis Gosain & Ricarda Rauscher