THS-LV-Meisterschaft 2015 – Ein schwarzes Wochenende
Der Begriff „Schwarzer Tag“ leitet sich aus einer römisch antiken Tradition her, die einen Unglückstag als „dies ater“ (Schwarzer Tag) bezeichnete und später dann auch unter Einbeziehung der Namen der Wochentage fortgeführt wurde. Am bekanntesten ist hierfür der Schwarze Freitag, als am 25. Oktober 1929 mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse die Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurde. Ähnlich wird auch das Wochenende 13./14. Juni 2015 in den Geschichtsbücher des THS im LV Westfalen als „Schwarzes Wochenende“ in Erinnerung bleiben. Wie in den vielen Jahren zuvor, fand auch in diesem Jahr am zweiten Juni-Wochenende die Landesmeisterschaft des LV Westfalen im Turnierhundsport statt.
In diesem Jahr waren die Wersepfoten Ahlen die Gastgeber dieses sportlichen Ereignisses und hatten alles bestens hergerichtet: Ideales Hundesportwetter, eine wunderschöne Platzanlage, viele freundliche Helfer und eine schöne Geländelaufstrecke. Und natürlich wollten auch in diesem Jahr wieder alle THS-Sportler dabei sein, so dass sich insgesamt 180 Mensch-Hund-Teams angemeldet hatten.
Am Samstag fanden bereits die ersten Vierkämpfe statt und gleich der erste Starter erreichte im Gehorsam nur die Wertnote mangelhaft. Als im Anschluss auch die nächsten beiden Starter nicht die 48 Punkte im Gehorsam erreichten, die für die Qualifikation zur DVG-Bundessiegerprüfung notwendig sind, wurden die Hundesportler immer nervöser und es gab kaum ein Team, dass bei den Gehorsamsübungen fehlerfrei blieb.
Und auch beim CSC am Nachmittag passierten viele Fehler, die in den Jahren zuvor in dieser Vielfalt nicht aufgetreten waren. Hierdurch konnten sich von den 34 gestarteten Mannschaften nur eine Jugend- und sechs Erwachsenen-Teams im CSC für die DVG-Bundessiegerprüfung qualifizieren. Dies waren weniger als die Hälfte der Teams in den Vorjahren.
Starke Leistungen zeigten jedoch die siegreichen Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften. Bei den Jugendlichen gewann die Jugendmannschaft des MV Recklinghausen mit Denise Templin mit Finn, Helen Koller mit Paula und Jesko Niemann mit Willi und bei den Erwachsenen gewann die Mannschaft des HSV Bochum-Eppendorf mit Ingo Niemann mit Janosch, Naomi Höner mit Antonia und Sascha von Rhein mit Akela.
Der Sonntagmorgen begann mit den Geländeläufen. Hierbei hieß es vor allem am Ende Zähne zusammen beißen, denn auf allen Strecken führte ein leichter Anstieg ins Ziel. Auch wenn es für viele sehr anstrengend war, hatten die Teilnehmer am Ende nur positive Worte, denn die Rahmenbedingungen im Ahlener Olfetal stimmten und so konnten viele Läufer die erhofften Qualifikationen zur DVG-BSP THS erlaufen.
Beste Geländeläufer über 5000m wurden, Marion Bräucker mit Balara (HSS Ostbevern), Janika Pfnister mit Paris (MV Recklinghausen) und Martin Schlockermann mit Tweed (HSV Do.-Wickede-Asseln).
Bestzeiten über 2000m liefen Beate Oertel mit Sundance (HSV Münster), Michelle Gresch mit Tia (HSV Castrop), Sven Vogt mit Polly (HF Lengerich) und Jesko Niemann mit Janosch (HSV Bo.-Eppendorf).
Parallel zum Geländelauf fanden auf dem Hundeplatz bereits weitere Vierkämpfe statt. Hatte man am Vortag noch gedacht, dass es nur ein „Schwarzer Samstag“ werden würde, wurde man eines Besseren belehrt und der Trend des Vortages wurde beibehalten.
Viele technische Übungen mussten mit mangelhaft bewertet werden und in der Gruppe der letzten 14 VK-3 Teams erreichten nur 2 Teams die geforderten 48 Punkte im Gehorsam. Schwärzer konnte dieses Wochenende jetzt nicht mehr werden …
Da einige Teams dann auch noch in den Laufdisziplinen schwächelten, konnten sich nur 15 der 42 gemeldeten VK-3 Teams für die DVG-BSP-THS 2015 qualifizieren. Auch hier waren es wieder weniger als die Hälfte der Vorjahre.
Spannend wurde am Ende dann noch, wer Landesmeister im Vierkampf wurde. Klar war, dass auch hierfür weniger Punkte als in den Vorjahren ausreichen würden. Ein bisschen Glück und die hervorragende Tagesform der besten Teams brachte dann die Entscheidung.
Bei den Damen siegte Melanie Licciardi vom ausrichtenden Verein, den Wersepfoten Ahlen, und bei den Männern siegten punktgleich Ricardo Albus (PHV Kamen) und Jochen Schröder (MV Recklinghausen).
Bei den Jugendlichen wurden Tim Albus (PHV Kamen) und Helen Koller (MV Recklinghausen) Landesmeister im Vierkampf.
Bei der Siegerehrung waren sich alle Teilnehmer, Zuschauer und Offizielle einig, dass die Wersepfoten aus Ahlen die LV-Meisterschaft hervorragend ausgerichtet haben und sich sehr gerne wieder einmal um die Ausrichtung der Veranstaltung bewerben dürfen.
Trotzdem wird dieses Wochenende als „Schwarzes Wochenende“ in die Geschichtsbücher des LV Westfalen eingehen und alle hoffen, dass es, wie der Schwarze Freitag am 25. Oktober 1929, einmalig bleiben wird.
Bericht Martin Schlockermann (LV OfT)
Bilder: Riccarda Rauscher (LV OfJ) & Dennis Gosain (2.LV-Vors.)