HSV Holzwickede: Training in Zeiten von Covid 19

Training in Zeiten von Covid 19 – Auch eine Chance für neue Ideen

Sicherlich hatten wir uns zu Beginn des Jahres, wie wohl jeder Verein, diese Saison etwas anders vorgestellt. Die persönlichen Ziele der Sportler und Sportlerinnen waren geklärt, Anmeldungen zu den ersten Turnieren wurden verschickt und auch unser eigenes Turnier im April war bereits geplant, wir hatten sogar schon einige Meldungen.

Doch dann kam der März und die schlechten Nachrichten folgten, eine nach der anderen. Da sich die Lage um das Corona-Virus immer weiter verschlechterte, wurde zuerst die DVG-BSP im CaniCross Ende März abgesagt. Hiervon waren vor allem unsere aktiven Läufer und Biker betroffen, die viele Stunden Training, vor allem neben dem Platz, investiert haben um topfit zu dieser Veranstaltung zu fahren.

Zwei Tage später kam dann der Beschluss der Regierung, dass vorerst alle Freizeitaktivitäten bis zum 19. April eingestellt werden müssen. Damit war es dann klar: Kein weiteres gemeinsames Training und auch kein Turnier im Frühjahr. Diese Nachricht mussten wir erstmal alle verarbeiten.

Unsere Gruppe besteht derzeit aus 13 aktiven Hundesportlern, die im Bereich THS und BH/BGH unterwegs sind. Jeder dieser Sportler hatte sich bereits einige Dinge für dieses Jahr vorgenommen. Nachdem der kleine Schock überwunden war, wurde bereits am nächsten Tag beschlossen, dass wir einen Weg finden werden  um unser Training in irgendeiner Art und Weise fortzusetzen.

Zuerst haben wir eine kleine simple Online-Plattform geschaffen, auf der unsere Trainer einige Videos mit Übungen und Tipps zum Aufbau einiger Elemente in der Unterordnung hochladen konnten. Vor allem für die Anfänger war das eine hilfreiche Unterstützung beim Üben zu Hause.

 

Natürlich kann man so auf Dauer ein Training zusammen am Hundeplatz, bei dem die einzelnen Schritte überprüft werden, nicht ersetzen, aber hieraus entstand die nächste Idee: Fast alle bekannten Messenger, die heutzutage von so ziemlich jedem genutzt werden, bietet die Möglichkeit von Videotelefonaten. So konnten wir, ohne Kosten für die Beteiligten, live entweder einzeln oder in kleinen Gruppen Übungen ausführen und uns direkt bei Problemen unterstützen.

Das hat auch unglaublich dabei geholfen, trotz der Entfernung, immer noch das Gefühl zu haben, als Mannschaft zusammen zu arbeiten. Und auch was die Übungen für den Sport anging, waren unsere Leute sehr kreativ.

Wer selber ein paar Hütchen, Pylonen und Stangen zu Hause hatte, hat im Garten oder draußen auf der Wiese ein paar Übungen gemacht. Andere haben das genommen, was gerade verfügbar war. So wurden ein paar Hinweisschilder im Wald zum Slalom umfunktioniert oder eine kleine Holzbank ersetzte das Laufdiel.

Auch Übungen zum Apportieren und der Ablage konnten außerhalb des Platzes abwechslungsreich gestaltet werden. Generell haben wir viel getan, damit uns zu Hause die Decke nicht auf den Kopf fällt, wie zum Beispiel joggen, Radfahren, oder im Internet an diversen Challenges teilnehmen. Wir haben auch unseren eigenen kleinen “Wettkampf” gestartet. Ziel war es jede Woche eine bestimmte Kilometerleistung auf dem Rad, Scooter, beim Joggen oder Walken zurückzulegen.  Natürlich wurde sich über alle Aktivitäten sofort über Messenger informiert.

Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist es noch vollkommen unklar, ob die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus schnell gelingen und ob wir Mitte April wirklich wieder auf dem Hundeplatz stehen werden. Wir haben Mittel und Wege gefunden unser Vereinsleben digital weiter zu führen und in Kontakt zu bleiben.

Dazu mussten wir das Rad gar nicht neu erfinden. Die technischen Möglichkeiten sind durch Messenger, soziale Netzwerke und Videoplattformen für jeden kostenlos zugänglich. Vielleicht führt diese Krise ja dazu, in Zukunft auch solche Medien ins Vereinsleben mit einfließen zu lassen, das Training auch mal nach Außerhalb zu verlagern um Abwechslung zu schaffen und vieles von dem, was für uns Hundesportler als selbstverständlich erscheint, nicht mehr einfach so hinzunehmen.

Ein großes Vereinsheim, eine tolle Platzanlage, ehrenamtliche Trainer, Helfer, Richter. Sportler die viel Zeit investieren und Ihr Wissen in Form von Büchern, Seminaren oder auch entwickelten Produkten weiter geben. Auf alles das haben wir im Alltag, wie selbstverständlich, Zugriff und merken nun, dass es gar nicht so selbstverständlich ist.

Bleibt alle gesund. Wir freuen uns darauf schon bald wieder mit unseren Vierbeinern zusammen auf dem Platz zu stehen…

Oliver Meyer, Geschäftsführer HSV Holzwickede

Fotos: Privat über Oliver Meyer

 

Nach oben scrollen