GHSV Siegen: Putzeimer statt Pylone und Whats App statt Hundeplatz

2020: Klassischer Fehlstart

Eigentlich sollte 2020 unser Jahr werden: IRO-Prüfung, Bundessiegerprüfung und Rettungshunde-DM – falls diese stattfindet -, die Begleithundeprüfung für den Nachwuchshund sowie einige Obedience-Prüfungen waren meine sportlichen Ziele für dieses Jahr.

Wir waren auf einem guten Weg, der Junghund machte Fortschritte und Chap, der Rettungshund, konnte nach einer Operation wieder langsam ins Training starten.

Und dann kam Corona. Mit einem Schlag war nicht nur mein Jahr 2020 völlig über den Haufen geworfen – Hundesportler rund um den Globus mussten ihr Training einstellen, eine Prüfung nach der anderen wurde abgesagt und während ich dies hier schreibe ist noch kein Ende in Sicht.

Alle Sportanlagen wurden gesperrt, das heißt: auch die Hundeplätze dürfen nicht einmal für ein Einzeltraining betreten werden. So bleibt uns seit Wochen nichts anderes übrig, als alleine mit unseren Hunden zuhause zu üben.

Das ist bitter,  der Hundesport ist für uns alle ein wichtiger Teil des Lebens, das gemeinsame Training mit dem wichtigen Feedback von Trainern und Freunden, die tolle Atmosphäre bei Prüfungen und Meisterschaften, die Erfolge und Niederlagen – all das vermissen wir alle seit Wochen.

Nicht zuletzt sind unsere Hunde auch das regelmäßige Training gewöhnt.  Wenn ich nur Spazieren gehen wollte hätte ich ganz sicher nicht zwei solche Power-Raketen an meiner Seite.

Der Kern der Rettungshundearbeit ist natürlich die Suche nach Menschen, und genau das fällt ja nun flach. Um die Suchkondition zu fördern lasse ich die Jungs im Garten und im Wald nach Spielzeug stöbern.

Zum Glück habe ich einen Garten, immerhin können wir so ein wenig Unterordnung wie Fuß gehen, Ablage oder Positionswechsel üben. Ich trainiere viel mit beiden Hunden gleichzeitig, so müssen sie sich gedulden bis sie dran sind während ich mit dem anderen Hund eine Übung mache. Besonders diese Übungen tun den Beiden richtig gut, das ist für meine doch sehr lebhaften Buben richtig anstrengend. Ich mache dabei gelegentlich ein paar Videos und teile die mit den Vereinskameraden in unserer WhatsApp Gruppe, zeige wie ich bestimmte Übungen aufbaue und so können wir das ein oder anderen „zusammen“ üben, jeder bei sich zuhause.

Alles in allem ist das Training in diesen Tagen aber nur ein Behelf, denn ohne die Freunde und Trainer auf dem Hundeplatz schleichen sich möglicherweise Fehler ein, die wir später dann wieder korrigieren müssen.

Das geht uns wahrscheinlich allen so, aber ich bin sicher dass wir alle letztlich gestärkt aus dieser Krise herausfinden – ich freue mich schon riesig darauf, wenn wir endlich wieder gemeinsam trainieren und uns auf Seminaren, Prüfungen und Festen treffen dürfen.

Bis dahin bleibt alle gesund und habt Spaß mit euren Hunden, wir sehen uns.

Bericht und Bild Monika Münker, GHSV Siegen

Nach oben scrollen