Assistenzhunde

Bereits 2023 durfte ich das Team Nicole und Mic kennenlernen. Anfang 2024 hatte ich die beiden dann in 2 SKN Erwerbseminaren in dem Raum sitzen. Was ich dort beobachten konnte, war zum Teil erschreckend. Alle fanden den süßen Mic so niedlich, dass diese dem Team recht nah kamen. Ein Grund für mich dieses Thema aufzunehmen:

Der Assistenzhund ist kein normaler Familienhund, natürlich sind es geliebte Familienmitglieder, aber sie durchlaufen vorher eine sehr strenge Auslese. Dies hat nicht unbedingt etwas mit der Rasse zu tun. Es gibt auch Mischlinge aus dem Tierheim die hervorragende Assistenzhunde sind. Der Hund muss jedoch eine gewisse Größe (ca. ab 40 cm) mitbringen, je nach Anforderung, da kleinere Hunde diese Aufgaben körperlich nicht bewerkstelligen können. Es handelt sich zunächst um Wesenstests. Diese Hunde werden auf alle möglichen Alltagssituationen vorbereitet und dabei passiert es nicht selten, dass Hunde im Laufe der Ausbildung aussortiert werden, weil sie z.B. zu ängstlich, zu forsch, leinenagressiv o.ä. sind. Im Schnitt schafft es nur ein Drittel der von vorneherein vielversprechenden Hunde bis zur Abschlussprüfung. Assistenzhunde legen am Ende ihrer Ausbildung eine Prüfung ab, in der wirklich nochmal geschaut wird, ob der Hund die von ihm erwartete Assistenzleistung auch wirklich erfüllt. Und erst danach erhält er sein Zertifikat.

Die Ausbildung dauert im Schnitt zwischen 2 und 3 Jahre bis der Hund so weit ist. Vor Assistenzhunden braucht niemand Angst zu haben. Das Einzige, was Assistenzhunde im Einsatz interessiert, ist ihr Besitzer. Assistenzhunde im Einsatz müssen gekennzeichnet sein. Dies geschieht anhand einer Plakette vom Land und meistens durch beschriftete Kenndecken. Letzteres ist keine Pflicht, um einen Menschen nicht in der Öffentlichkeit zu stigmatisieren.  Der Assistenznehmer kann sich ebenfalls, jederzeit ausweisen, dass er berechtigt ist einen Assistenzhund zu führen. Denn es zählt immer das Team.

Nicole und Mic

Seit Juli 2021 wurden die Rechte von Assistenzhunden deutlich angepasst. Alle Assistenzhunde wurden auf eine Stufe gehoben. Leider hinkt die Umsetzung an vielen Stellen, vor allem an öffentlichen Institutionen noch arg hinterher. Grundsätzlich ist die Regelung einfach – ein Assistenzhund darf überall dort hin, wo wir in Straßenschuhe hindürften. Im Schwimmbad darf man nicht in Straßenschuhen, also darf der Hund dort nicht hin. Im Restaurant darf ich mich Straßenschuhen also darf juristisch gesehen mein Assistenzhund auch uneingeschränkt mit. Leider wissen das zu wenig Personen. Was und wie der Hund anzeigt wird individuell erarbeitet und trainiert, ganz nach den Bedürfnissen des Besitzers. Daher reagiert kein Assistenzhund wie der andere. Manche Hunde sollen bellen, um ihre Halter zu warnen, andere bringen sofort die Notfalltasche mit Medikamenten und wieder andere stellen sich an ihrem Menschen hoch um ein Face to Face herzustellen.

All dies kann im ersten Moment aussehen, als wäre der Hund unerzogen (bellen, weglaufen, anspringen), aber das ist das erlernte Verhalten das trainiert wurde und der Hund macht genau das was er soll. Er hilft seinem Menschen.

Nicole und Mic

Das richtige Verhalten im Umgang mit Assistenzhunden:

– nicht anfassen (weil er so niedlich ist): Die Hunde sind hoch konzentriert, wenn sie ihre Kenndecken tragen und wollen nicht angefasst werden.

– nicht füttern (weil er ja so brav wartet): Es sollte selbstverständlich sein das man fremde Tiere nicht füttert. Dies erfolgt durch den Besitzer

– nicht ansprechen bzw. Locken: Jedes unterbrechen der Konzentration bedeutet eine Gefahr für den Besitzer. Ein Abgelenkter Assistenzhund zeigt unter Umständen eine Veränderung des Gesundheitszustandes seines Partners nicht an. Dies kann lebensgefährlich sein!!

– dem Team Platz lassen: Es ist für alle Beteiligten stressig, wenn man sich mit dem Hund irgendwo durch enge Räume quetschen muss. Die Hunde sind zwar darauf trainiert, aber ein wenig gegenseitige Rücksicht ist an dieser Stelle nicht verkehrt.

– Akzeptanz & Respekt: Man muss den Einsatz von Assistenzhunden nicht befürworten, aber berücksichtigen das sie nicht ohne Grund eine rechtliche Sonderstellung gegenüber normalen Familienhunden haben.

– Sollte ein Assistenzhund sich Auffällig verhalten (bellen, an der Leine zerren, auf dem Boden kratzen, den Besitzer anspringen) ist es sehr wahrscheinlich das er seinen Job macht. In diesem Fall sollte man sich als Helfer bereit erklären und/oder Hilfe holen.

 

Nicole Labahn (betroffene Sportlerin)

Dennis Gosain (Vize DVG LV Westfalen)

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