Gedanken rund um die BSP Rally Obedience 2023

…und so sitze ich hier vor dem Papier mit dem Glas Wein in der Hand, glücklich und traurig zugleich. Was war das nur für ein Wochenende?

Mit der Windhunderennbahn ein gutes Gelände, an dem man dicht daran Campen kann, alle Wege kurz sind und es perfekt ist für eine Hundesportveranstaltung wie eine Bundessiegerprüfung.
Mit dem Verein Recklinghausen ein Verein aus unserem Landesverband, der nicht zum ersten Mal mit und für uns eine Großveranstaltung durchführt und auf den wir uns verlassen können.
Mit unseren weiteren Helfern des Landesverbands war ein nahezu perfektes Team vor Ort, um für die Hundesportfamilie ein großes Event umzusetzen.
Selbst das Wetter war ideal, nicht zu warm und nicht zu kalt. Und so geschah das war wir gehofft haben. Alle waren positiv eingestellt, glücklich und zufrieden.
Jetzt – knapp 24 Stunden danach lesen wir voller Stolz nur Gutes über die Veranstaltung, die Helfer und die Organisation. Und trotzdem sitze ich hier und bin nicht glücklich.
Warum? Die Zeit der Vorbereitung hängt uns noch in den Knochen. Es geht nicht um die Zeit, die man investiert hat, nicht die Zeit für die vielen Gespräche mit dem Eigentümer der Location, der vielen Gespräche mit den Ämtern und dem immer wieder Anpassen der Starterlisten, um jedem Starter das für ihn perfekte Event zu schaffen. Es geht auch nicht um die Kraft. Kraft für alle Vorbereitungen bis tief in die Nacht und letzten Planungen vor Ort die Tage davor. Nein, das alles ist nicht belastend, wenn man das Ergebnis sieht.

Es geht um das Verhalten vieler Teilnehmer im Vorfeld. Insbesondere in den Sozialen Medien wird immer mehr jegliche Bemühung in Frage gestellt und bis aufs Blut ausdiskutiert.
Selbst Dinge, für die der Ausrichter nichts kann, werden ihm zugespielt. Versteht mich nicht falsch, wer vernünftig fragt soll und hat immer eine Antwort bekommen. Aber es gibt leider auch Punkte, die der Ausrichter nicht ändern kann.
Dieses Verhalten sehen wir leider immer häufiger.

  • Wenn ein Hotel euch nicht antwortet, kann der Ausrichter nichts für.
  • Wenn das Camping nicht über den Ausrichter läuft, kann der Ausrichter nichts dafür, dass ein LV nicht zusammenstehen kann.
  • Wenn das Wetter schlecht ist, kann der Ausrichter da nichts für.
  • Wenn ein Amt sagt ihr dürft nicht grillen, euer Hund muss untersucht werden oder bestimmte Dokumente vorweisen, dann kann der Ausrichter da nichts für.
  • Und selbst wenn ein Ausrichter dann noch versucht zu vermitteln, gibt es in den sozialen Medien die unverbesserlichen Nörgler, die einen Shit Storm auslösen, bevor eine Veranstaltung überhaupt begonnen hat.

Wenn etwas schlecht organisiert war, meckert doch bitte nach der Veranstaltung oder sorgt mit eurem Einsatz vor Ort um Abhilfe.

Es ist ein Ehrenamt und Hobby, welches wir gemeinsam ausleben wollen. Dieses Verhalten macht dieses Hobby kaputt. Es sorgt dafür, dass man das Gefühl hat, den Anforderungen nicht mehr gerecht werden zu können.

Das sorgt dafür, dass immer weniger Ausrichter bereit sind solch ein Event umsetzen zu können.

Wir sind alle Sportler. Sportliche Fairness findet nicht nur auf dem Platz statt, sondern kann auch früher beginnen!

Hat jemand von euch je einem Ausrichter im Vorfeld Hilfe angeboten anstatt zu meckern?

Ich möchte niemanden angreifen, aber überdenkt doch bitte beim nächsten Mal, was es auslöst, wenn ihr bestimmte Dinge schreibt.

Wir danken allen die vor Ort und im Nachgang einfach nur „Danke“ gesagt habe – es war Balsam für die Seele und ein Zeichen der Wertschätzung.

Ich danke allen, die für den Erfolg jeder Veranstaltung im Hundesport beigetragen haben – vom ersten Plan, über das Einkaufen bis hin zum Aufräumen – ihr seid alle wichtig!
…und so sitze ich hier vor dem Papier mit dem Glas Wein in der Hand, glücklich und traurig zugleich.

Gedanken von
Dennis Gosain
(Vize LV Westfalen)

Foto. Christina Raus

 

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