„Was war das bitte für ein Wochenende- es war perfekt“ oder „ihr habt es so perfekt gemacht, von Beginn an haben wir uns nur wohl gefühlt“ waren nur zwei der mehr als 150 Kommentare in den sozialen Medien über die D-ROC 2022.
Aber einmal bitte von vorne. Was war das für ein Event? Worum geht es eigentlich? Es ging um die D-ROC, das Deutsche Rally Obedience Championat. Ein Turnier aus der Sparte Rally Obedience, bei dem Sportler verbandsübergreifend starten können – der Qualifikationsweg führt über die Länderroc (ROC = Rally Obedience Championat) welches jedes Bundesland (Bundesland und nicht Landesverband!) für sich organisieren muss.
Alle Starter der jeweiligen L-ROC können sich dann zu der D-ROC im Leistungsprinzip bewerben. Somit war dieses Turnier ein Treffen der großen Rally Obedience Familie, unabhängig ihrer eigentlichen Verbandszugehörigkeit.
Organisiert und durchgeführt wurde dieses Event durch die vier DVG Vereine MV Mengede, MV Oespel-Kley, MV Obercastrop & MV Recklinghausen. Die Hauptleitung des Orgateams und somit die Leitung der Veranstaltung lag bei Klaus Schautzki und Dennis Gosain. Unterstützt wurden die Zwei in der Leitung während der Veranstaltung durch Martin Gugler.
Alle drei konnten durch Ihre Erfahrung, welche sie aufgrund Ihrer Funktion im Vorstand des Landesverband Westfalen gesammelt haben, die vier Vereine entsprechend gut unterstützen. Lange stand diese Veranstaltung unter einem bösen Stern. Ursprünglich sollte diese bereits 2021 über die Bühne gehen – die gesamte Planung wurde somit bereits 2020 begonnen und war bis auf ein paar kleine Stellschrauben fertig. Doch dann die Absage des Turnieres Anfang 2021, weil noch immer ein kleiner Virus den gesamten Planeten im Griff hatte. Kompletter Stillstand. Das gesamte Jahr 2021 warten. Einen neuen Termin hatten man ja bereits für das folgende Jahr gefunden, aber wann kann man die Planung wieder aufnehme.
15. März 2022 war es dann so weit, ein erstes Lebenszeichen wurde via Facebook in die RO-Gemeinde gesendet. Die Planung wurde wieder aufgenommen. Vieles konnte aus 2021 übernommen werden, vieles musste jedoch neu geplant werden. Es mussten neue Gespräche mit den Sponsoren geführt und die Industrieausteller neu angefragt werden. Auch der gesamte Cateringbereich fing bei null an. Und das 6 Monate vor der Veranstaltung!
Aber Moment… da war doch noch ein Problem im Jahr 2022. Corona war in der Hundesportwelt nicht mehr so präsent. Dafür gab es ein anderes „Angstwort“. Im Januar gab es schließlich eine neue Tierschutzhundeverordnung und der Inhalt war für die D-Roc doch sehr relevant. Also rein ins Auto und ab zum persönlichen Vorsprechen bei dem zuständigen Veterinäramt. Es geisterten viele Wörter wie „Qualzuchtmerkmale“ und „Gesundheitszeugnis“ durch den Raum.
Nach 3 Stunden gemeinsamen freundlichen und konstruktiven Beratungen zwischen dem Vet-Amt, Dennis und Klaus, wurde aber auch hier eine für beide Seiten und für alle Sportler adäquate und annehmbare Lösung gefunden.
Dann war er da. Der Tag der Veranstaltung. Mit fast 300 angemeldeten Starten auf zwei Tage verteilt begann am 03. September auf dem Gelände der Windhundrennbahn Gelsenkirchen das bisher größte RO-Turnier in der Republik. Nach dem offiziellen Turnierlied begann die Vorstellung der teilnehmenden Landesverbände. Die jeweiligen Fahnen der Bundesländer wurden feierlich in einen extra bereitgestellten Fahnenhalter gestellt. Spätestens hier war jedem klar, dass es ein besonderes Turnier isr. Im Anschluss dann die erste Begehung. Geführt wurde zeitgleich in 3 Ringen, gemessen wurde in allen Ringen elektronisch.
Es war eine permanent gute Stimmung bei allen Helfern aber auch allen Startern und Besuchern.
Besonderes Highlight war der Start der beiden Hunde, welche als Handicap mit nur 3 Beinen antraten. Die Geschichte der beiden Hunde wurde vorab über die Stadionanlage verlesen und beide Hunde absolvierten Ihren Parcours. Totenstille im Stadion. Wie meistern die beiden Hunde diese Aufgabe. Schnell war aber jeden klar, dass RO durchaus oder ganz eindeutig auch für solche Hunde geeignet ist. Hunde mit einem Handicap die entsprechend ihrer körperlichen Einschränkung mit viel Liebe und Freude durch den Schilderparcours geführt werden. Am Ende folgte tosender Aplaus über für die Leistung der beiden Teams. Aufgrund der langen unsicheren Situation bezüglich des bösen Virus, welches mit „C“ beginnt und der damit verbundenen Auflagen hat sich das Orgateam dazu entschlossen an beiden Tagen jeweils eine Siegerehrung für die jeweiligen Klassen durchzuführen. Somit endete auch Tag 1 mit einem großen feierlichen Einmarsch.
Tag Zwei verlief analog zu Tag Eins – gute Stimmung tolle Leistungen.
Nur die Siegerehrung war etwas anders! Wer an den Veranstaltungstagen die Anlage betreten hat, wurde durch ein Eingangsbanner (3,00m x 2,50m) mit dem D-ROC 2022 Logo und dem Foto eines Zechenturm als Symbol der Ruhrpott begrüßt. Dennis schlug irgendwann vor dieses Banner zu verlosen und Martin schlug vor den Erlös an das Kinderhospiz in Gelsenkirchen zu spenden. An beiden Tagen konnten man Lose erwerben. Ziel war es, eine Summe von 500€ zu erreichen. Dank aller Starter, Besucher und Industrieaussteller kam eine Summe von 1001€ zusammen – da Martin, Klaus und Dennis jedoch im Vorfeld bereits verkündet hatten, die gesammelte Summe auf die nächsten 100 zu runden konnte am Ende eine Summe von 1100€ erzielt werden. Bei der Verkündung dieser Summe folgte bei der Siegerehrung eine Welle des Applauses. Zusätzlich wurde von vielen Startern das gewonnene Hundefutter an das Tierheim Gelsenkirchen gespendet. Am Ende waren sich alle einig, dass sich jede Minute der Planung gelohnt hat.
Aber lief wirklich alles gut? Nein! Beide Siegerehrungen wurde davon überschattet, dass bei der Moderation von Klaus ein Störgeräusch über die Anlage zu vernehmen war. Auch der Austausch des Mikrofons sorgte nicht für Abhilfe. Am Sonntag erfolgte daher die Moderation aus der Sprechkabine. Aber was war der Grund? Die Lösung haben wir erst am Sonntag nach der Siegerehrung gefunden – Klaus trägt eine Apple Watch. Diese sorgte für ein Störgeräusch. Ein Mangel, den man jedoch verschmerzen kann.
Diese Meinung vertreten auch die Follower bei Facebook, wo die Veröffentlichung der Ursache erstmal für viele Lacher gesorgt hat. Abschließen möchten wir den Bericht mit einem Dankeschön. Danke an die vier Vereine, die mit ihren 87 Helfer im Vorder- und Hintergrund zu diesem Erfolg beigetragen haben. Danke an die Aussteller, die nach dem Eingang mit einer Einkaufsstraße für den nötigen Rahmen einer großen Meisterschaft gesorgt haben. Danke an die Teamleiter*Innen aus dem Orgateam, die sich in Ihren Bereichen Monate vorher viele Gedanken gemacht haben und gemeinsam konstruktiv Ideen ausgetauscht haben. Danke aber auch an alle Teilnehmer und Besucher – ohne euch wäre diese Veranstaltung nur eine leere Anlage gewesen.
Ihr habt euch zu jedem Zeitpunkt sportlich fair verhalten und die Anlage am Ende mit uns sauber verlassen. Es war viel Arbeit, die sich jedoch am Ende für ein Ziel gelohnt hat – unser Hobby Hundesport gemeinsam auszuleben und präsentieren zu können – egal welchem Verband wir angehören.
Wir sehen uns auf hoffentlich auf einer der folgenden Veranstaltungen wieder.
Mit sportlichen Gruß
Dennis Gosain & Klaus Schautzki
(Hauptorga D ROC 2022)
Fotos: Christina Raus